POSITIONSPAPIER 3

2002

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Dr. sc. techn. Rolf Signer, Stadt- und Regionalplaner, Zürich


Das Gebiet «Zürich-West» ist der grösste und bedeutendste Bereich der vernetzten Gebiete mit intensiver Nutzung. Wie bereits im Positionspapier 2: «Zur Stadtentwicklungsplanung Zürich-West» vom Januar 2002 ausgeführt, ist die Entwicklung von «Zürich-West» kein lokal-städtisches Problem; sie ist vielmehr von übergeordnetem Interesse. Dieses Papier befasst sich mit der Bedeutung des öffentlichen Verkehrs für die Entwicklung von «Zürich-West» und seiner nähreren Umgebung.

Die nachhaltige Entwicklung erfordert unbedingt, die Siedlungsflächen nicht mehr weiter ausufern zu lassen. Das Ausmass der Siedlungsflächen beeinflusst erheblich den Energieverbrauch, die Bodenversiegelung, den Landschaftsschutz und die Erholungsflächen. Hinzu kommen die erhöhten Kosten für den Betrieb, den Unterhalt und die Erneuerung der Infrastrukturen. Die Ansprüche an den Raum für das Wohnen, Arbeiten, Vergnügen, Erholen und die Mobilität ändern und weiten sich aus. Es bereitet grosse Schwierigkeiten, diese Ansprüche innerhalb der schon weitgehend besiedelten Gebiete zeit- und sachgerecht zu befriedigen. Die innere Erneuerung und Entwicklung - kurz Innenentwicklung - ist die zentrale Herausforderung der Raumentwicklung. Bereiche wie «Zürich-West» zusammen mit den Arealen der SBB und einigen angrenzenden Flächen - kurz «Zürich-West erweitert» - sowie zahlreichen Arealen zwischen Zürich und Baden sind für die Innenentwicklung der Region Zürich von grosser Bedeutung. Gelingt es nicht, die Potentiale dieser Gebiete zu öffnen und, entsprechend den jeweiligen Erfordernissen, schrittweise auszuschöpfen, dann leidet darunter der Gesamtaufbau der Region. Neue räumliche Bedürfnisse können nicht befriedigt werden, oder an den Rändern der Region entstehen neue Siedlungsflächen. In beiden Fällen würden besonders die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Verhältnisse im Inneren der Agglomeration, also in der Stadt Zürich, verschlechtert.

Die Innenentwicklung stellt zahlreiche Probleme. Eines der schwierigsten ist die verkehrliche Erschliessung intensiv genutzter, grosser Areale. Ohne einen erheblichen Anteil des öffentlichen Verkehres ist dieses Problem nicht lösbar. Doch das setzt eine hervorragenden öffentlichen Verkehr voraus, der nur in wenigen Bereichen wirklich angeboten werden kann, z.B. im Zentrum Zürichs und in «Zürich-West erweitert». Doch auch im besten Falle verbleibt stets ein ins Gewicht fallender Anteil des privaten Verkehrs, und sei es nur für die Bedienung und den Unterhalt. Als Faustregel gilt ein minimaler Anteil des privaten Verkehrs von rund 30%, in den Spitzenzeiten möglicherweise weniger. Der Verkehr hängt von der baulichen Ausnützung - Geschossfläche pro Bodenfläche - und der Art der Nutzungen ab. Je nach Art der Nutzung ändert die Zahl der Ziele und Quellen pro m2 Geschossfläche erheblich. Das Verhältnis zwischen der tiefsten und höchsten Zahl der Ziele und Quellen pro m2 Geschossfläche kann eins zu vier betragen.

»öffentlicher Verkehr»

28.11.02

IG NEZ

Positionspapier 3:

«Zürich-West» und öffentlicher Verkehr

28. November 2002
Dr. sc. techn. Rolf Signer

Stadt- und Regionalplaner Zürich


IG NEZ-Positionspapier-03.pdf